Das Unesco-Weltkulturerbe Lavaux ist berühmt für seine steilen Rebterrassen und pittoresken Winzerdörfer. Wieso nicht an einem Tag eine Wanderung durch die Reben, ein exquisites Spa-Erlebnis und eine kulinarische Entdeckung miteinander kombinieren?
Die Kulisse, die sich einem während einer Wanderung im Lavaux bietet, gehört zu den schönsten in der Schweiz. Je nach Lust und Laune kann man sich für einen kurzen Spaziergang entlang der alten Rebmauern entscheiden, oder man wählt eine längere Wanderung durch das Weinbaugebiet zwischen Lausanne und Vevey.
So oder so kommt man dabei in den Genuss von herrlichen Ausblicken auf den blau glitzernden Genfersee und die verschneiten Alpen im Hintergrund. Immer wieder passiert man zudem lauschige Winzerdörfer wie Saint-Saphorin, Rivaz oder Cully.
In den dortigen Weinkellern bietet sich die Möglichkeit, die lokalen Weine vor Ort zu degustieren. Das Lavaux ist vor allem für den Chasselas bekannt. Bei einer Degustation lässt sich entdecken, dass Weine derselben Rebsorte ganz unterschiedliche Nuancen haben können – etwa, wenn die Trauben auf unterschiedlichen Böden gewachsen sind.
Für ein exquisites Erlebnis bietet sich ein Halt in Chexbres an. Hier befindet sich das La Vigne Spa – ein Ort der Entspannung inmitten der Rebberge. Während man in einer warmen Badewanne liegt und den Ausblick geniesst, wird einem ein Glas Chasselas serviert.
Danach geht es weiter in die transparente Kuppel, in der die Behandlung mit einem Peeling, einer Packung und einer Massage fortgesetzt wird. Besonders dabei: Das Peeling besteht aus getrocknetem Trester aus Merlot- oder Pinot-Noir-Trauben, die Körperpackung aus Weinhefe von Chasselas-Trauben.
Wie es zur Gründung des La Vigne Spa gekommen ist, was das Angebot so besonders macht und wie die Zukunftspläne aussehen, verrät Mitgründer Christian Jacot-Descombes im Interview.
Wer nach der entspannenden Wellness-Behandlung Lust auf ein Apéro bekommen hat, muss nicht weit gehen: Das La Vigne Spa befindet sich auf einer Parzelle der Domaine Bovy, einem alteingesessenen Weingut im Lavaux. Der Betrieb verfügt über eine einladende Veranda mit Terrasse – perfekt also, um ein Glas eines lokalen Weins zu verkosten.
Dass sich Schweizer Weine vor ihrer ausländischen Konkurrenz nicht verstecken müssen und welcher Mythos sie umgibt, erzählt Eric Bovy, der das Weingut zusammen mit seinem Bruder Bertrand führt, hier.
Ein perfekter Tag im Lavaux kommt natürlich nicht ohne leckeres Essen aus. Bei der Suche nach einem Restaurant hilft ein Blick auf die Website von Swiss Wine Gourmet. Dort finden sich schweizweit über 1000 Lokale, die mit dem gleichnamigen Label ausgezeichnet worden sind. Dieses erhalten nur Restaurants, die über eine gute Auswahl an Schweizer Wein verfügen.
Gleich mit der Höchstbewertung von drei Weingläsern ausgezeichnet ist die Auberge de la Gare in Grandvaux. Tatsächlich findet sich auf der Weinkarte der Gastgeber Philippe und Raymonde Delessert eine grosse Vielfalt an Weinen aus dem Lavaux, dem Kanton Waadt und der restlichen Schweiz.
Laut Philippe Delessert stammen 90 Prozent der Weine in seinem Restaurant aus der Gegend zwischen Vevey und Lutry. «Unsere Gäste trinken gerne Wein, der von hier kommt. Es ist unser grosser Vorteil, dass wir uns im Herzen des Lavaux befinden», so der Restaurantbesitzer.
Hiesige Winzerinnen und Winzer würden bei ihnen auch einmal einen Wein aus dem Bündnerland oder dem Aargau degustieren. Philippe Delessert begrüsst dies, das zeuge von Offenheit. «Wenn jedoch ein Tourist hierherkommt und einen italienischen Barolo verlangt, ärgert mich das schon ein wenig.»
Bei der Förderung von Schweizer Produkten gehen Delesserts so weit, dass sie ihren Gästen auch beim klassischen Aperol Spritz eine lokale Alternative anbieten – selbstverständlich mit einem Schaumwein aus dem Lavaux.
In der Küche steht Philippe Delessert persönlich am Herd. Er setzt auf solides Handwerk und abwechslungsreiche Speisen, die frische und saisonale Produkte aus der Region in den Vordergrund rücken.
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